Geschichte

Vom Hobbysport zur Spitzenklasse

Anfangs waren die Schwechater Tischtennis-SpielerInnen in den untersten Spielklassen zu finden - es waren "Hobbyspieler", die mit je einer Mannschaft Meisterschaft spielten, um danach noch in einem nahe gelegenen Lokal gemütlich zusammen zu sitzen und die Freundschaften zu pflegen!

 

Das ändert sich, als Josef Sedelmayer vom damaligen Sektionsleiter Karl Stadl gefragt wurde, ob er als Spieler und Trainer zu Schwechat kommen wolle - Josef Sedelmayer sagte zu und von da an begann der unaufhaltsame Aufstieg in die obersten Regionen des Tischtennis-Sports! Durch Josef Sedelmayer kam auch Edith Sedelmayer; diese begann in der 3. Klasse Damen - zusammen mit Ilse Leitner, Christa Brazda, den Jugendspielerinnen Christine Haag und Elisabeth Haag und Silvia Kremser (verheiratet Kambach) - und jedes Jahr gelang der Aufstieg in die nächst höhere Klasse, bis zur Liga. Dasselbe peilte Josef Sedelmayer an, und auch da wurden die Schwechater Spieler gefürchtete Gegner der anderen Mannschaften!

 

Ab der Liga musste man sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren vorsichtig versuchen, Verstärkung zu finden - zusätzliche Kosten mussten vermieden werden. Für das Ziel, in die höchste Spielklasse vorzustoßen, mussten möglichst jedes Jahr die Meisterschaften mit dem 1. Platz beendet werden!  

 

Es war ein schwieriger Weg, doch die Schwechater siegten! Zuerst wurden unsere Damen Mannschaftsmeister von Österreich (sogar dreimal hintereinander). Bei den Herren war der Weg länger, aber dafür umso erfolgreicher! Was keinem Tischtennis-Club in Österreich bisher gelang, schafften die Schwechater! Sie wurden im selben Jahr, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren, Mannschaftsmeister von Österreich. Dieses Kunststück war zuvor nur der Wiener Austria gelungen.

 

Die vielen Einzelsiege, Internationale Erfolge, die Platzierungen von Karl Jindrak bei den Jugend-Europameisterschaften mit Werner Schlager (mit dem Jindrak nun im Nationalteam schon viele Jahre spielt) waren die Belohnung für Edith und Josef Sedelmayer, die über die vielen Jahre hinweg eine Menge ihrer privaten Zeit für diese Erfolge opferten, was sich bis heute nicht geändert hat!  

 

Die SVS Niederösterreich Tischtennis Sektion umfasst derzeit ca. 70 Mitglieder - vom Unterstufenspieler bis zum Senior. Das Nachwuchstraining findet am Montag und Freitag von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr, sowie am Dienstag und Donnerstag von 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr statt. Anschließend trainieren Damen und Herren bis ca. 22:00 Uhr, inkl. Meisterschaftsspielen und so gelingt es immer wieder mit den knappen Platzbedingungen den Spielbetrieb für alle erfreulich zu gestalten. Die Schwechater sind derzeit sehr erfolgreich und bei den "nationalen Bewerben" auf den vordersten Rängen zu finden. Aber auch aktuell sind Nachwuchs- bzw. Eigenbauspieler in den SVS Niederösterreich Mannschaften tätig: Thomas Pinka in der niederösterreichischen Landesliga, Roman Karl in der Unterliga, sowie zahlreiche junge Spieler in den anderen Klassen. Ihr habt also die Chance alles zu erreichen wenn ihr es wollt! 

 

SVS Niederösterreich

Vor der Saison 1998/1999 wurde die Spielgemeinschaft SVS Niederösterreich durch die Vereine SV Schwechat sowie Union Wolkersdorf ins Leben gerufen. Zweck dieser Sportgemeinschaft war die Bildung einer spielstarken Mannschaft, welche die beiden Städte und vor allem auch das Bundesland Niederösterreich im In- und Ausland vertritt und ein sportliches Aushängeschild darstellt. Die Finanzierung des neuen Großklubs erfolgt durch Fördermittel des Landes Niederösterreich, der Stadtgemeinde Schwechat sowie großteils über namhafte Sponsoren.

Austragungsorte der Wettkämpfe sind alternierend die Städte Schwechat und Wolkersdorf, in welchen neben der Meisterschaft auch weitere Veranstaltungen durchgeführt werden.
Die SVS Niederösterreich Spieler sind derzeit fast identisch mit dem österreichischen Nationalteam und gewinnen nahezu unangetastet jeder Superliga Spiel und erzielen ebenso internationale Erfolge. Speziell Werner Schlager überrascht manchmal selbst noch Tischtennis Insider.
 
Es wird sich zeigen, ob die Spieler in der European Champions League die tollen Erfolge der vergangenen Jahre wiederholen können. Wie auch immer: die Sportvereinigung Schwechat wird seitens des Tischtennis Sports im ganzen Land bewundert und es wird alles unternommen, um dies auch so beizubehalten.
 
Die Krönung des Jahres 2003 waren die Europameistertitel von Schlager und Chen Weixing in Courmayeur sowie Werner Schlagers Weltmeistertitel im Einzel in Paris. Seit September 2003 ist Werner Schlager Inhaber des goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich und er ziert als einer von wenigen lebenden Persönlichkeiten eine Briefmarke. Am 22.10.2004 wurde er vor Stephan Eberharter zum Sportler des Jahres 2003 gekürt.

 

Aus SV Schwechat wird SVS Niederösterreich  

Ab der Saison 2006/2007 werden alle bisherigen Spieler und Mannschaften der SV Schwechat für den SVS Niederösterreich an den Start gehen. Die SV Schwechat hat außerdem seine Mitgliedschaft beim NÖTTV beendet.

 

Da eine offizielle Fusion zwischen der SV Schwechat und dem SVS Niederösterreich von rechtlicher Seite aus nicht möglich war, man aber aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen die Vereine zusammenlegen wollte, stellten die beiden Vereine einen entsprechenden Antrag an die Verbandsleitung des NÖTTV. Diese gab dem Ansuchen der beiden Mitglieder aus sportlichen Gründen statt. Das hat nun die einleitend angeführten Veränderungen zur Folge.

 

Ing. Karl Hanzl, Obmann der SV Schwechat, über die Zusammenlegung: "Die Sport Vereinigung Schwechat ist mittlerweile ein sehr großer Verein geworden, der aus Zweigvereinen und Sektionen besteht. Zurzeit sind wir aus wirtschaftlichen Gründen bestrebt, den Großverein so umzustrukturieren, dass sämtliche Sektionen in Zweigvereine umgewandelt werden. Da der SVS Niederösterreich als Zweigverein bereits existiert, sollen nun alle Spieler und Mannschaften aus der Sektion Tischtennis der SV Schwechat in den SVS Niederösterreich übertragen werden, um hier die zweigleisige Organisation für Tischtennis zu vereinheitlichen."

 

Ein Traum geht in Erfüllung

Wir schreiben die Saison 2007/2008 und es war gleichzeitig die zehnte European Champions League Saison sowie der fünfte Finaleinzug von SVS Niederösterreich. Dann, nach kaum einer Stunde Spielzeit im Spiroudome in Charleroi, war es getan: Niederösterreichs Tischtennis-Stars um Weltmeister Werner Schlager holten den Titel in Europas Eliteliga nach Schwechat. Nach dem 3:0 Heimsieg in Wolkersdorf war es im Auswärtsspiel Ryu Seung Min, der mit seinem Sieg über Alexej Smirnow schon in der zweiten Partie des Auswärtsspiels die Entscheidung zugunsten von SVS Niederösterreich herbeiführte.

 

Ein weiteres Erfolgskapitel in der Geschichte des rot-weiß-roten Tischtennissports wurde gestern Abend in Charleroi geschrieben. Einmal mehr war Werner Schlager einer der Hauptdarsteller. Gemeinsam mit Chen Weixing, Ryu Seung Min und Daniel Habesohn sicherte sich er mit SVS Niederösterreich erstmals den Titel in der European Champions League. Obwohl seine Partie im Rückspiel bereits bedeutungslos war, war es der Weltmeister von 2003, der mit seiner starken Form im Verlauf der gesamten European Champions League Saison den Grundstein legte. Es war das fünfte Finale, das vierte gegen den belgischen Traditionsclub aus Charleroi und das zehnte Jahr der europäischen Eliteliga insgesamt. Die Basis für den ersten Titelgewinn erbrachten die Niederösterreicher bereits im Heimspiel  in der Wolkersdorfer Schlossparkhalle. Denn nach dem 3:0 Sieg standen  im mit 3.000 Zuschauern gefüllten "Spiroudome" die Spieler von La Villette Charleroi von Anfang an mit dem Rücken zur Wand.

 

Verkehrte Aufstellungswelt

"Es geht um einen Punkt. Den müssen wir machen und das heikelste Spiel könnte die dritte Partie des Abends werden", erklärte SVS Obmann Karl Hanzl die Taktik hinter dem Aufstellungspoker auf Seiten der Schwechater. Entsprechend wurde der in Top-Form agierende Schlager auf drei und damit gegen Jean-Michel Saive gesetzt. Den Auftakt beim zweiten Finale machten Wladimir Samsonow und Chen Weixing. Der Defensivspezialist in Reihen von SVS Niederösterreich überrascht im ersten Satz mit abwechslungsreichem Spiel und behielt bei einigen Vorhandduellen die Oberhand. Doch Samsonow brauchte bei seiner Abschiedsvorstellung für La Villette Charleroi nur einen Satz, um sich auf Chen Weixing einzustellen. Der Weißrusse brachte nach Abwehr von zwei Satzbällen im vierten Durchgang die Heimmannschaft mit 1:0 in Führung. Doch wie schon im Heimspiel fegte Ryu Seung Min über Alexej Smirnow hinweg, nach einem kurzen Durchhänger im Dritten machte der koreanische Olympiasieger in Reihen von SVS Niederösterreich mit einem 11:05 im vierten Satz vorzeitig alles klar. Es folgten minutenlange Jubelszenen. Spieler, Betreuer und mitgereiste Fans lagen einander in den Armen. SVS Niederösterreich Manager Hans Firedschröder konnte und wollte seine Freudentränen nicht verbergen: "Ein Traum ist wahr geworden, wir haben unser Ziel erreicht. Es ist unbeschreiblich!"


Die folgenden Spiele zwischen Schlager und Saive (3:0), Ryu und Samsonow (2:3) sowie Chen und Smirnow (3:1) wurden zu spektakulären Tischtennis-Shows. Stimmung wollte im "Spiroudome" von Charleroi trotz der Abschiedsvorstellung von Wladimir Samsonow jedoch keine mehr so Recht aufkommen. Der Schock über die Niederlage war den Belgiern anzumerken. Der Endstand von 3:2 für SVS Niederösterreich markierte auch das Ende einer Ära: La Villette Charleroi verlor an diesem Abend nach 32 Siegen in Folge das erste Heimspiel in der Geschichte der European Champions League.

 

La Villette Charleroi - SVS Niederösterreich 2:3

Vladimir Samsonow (BLR) - Chen Weixing (AUT) 3:1 (-08, 03, 04, 10)
Alexei Smirnow (RUS) - Ryu Seung Min (KOR) 1:3 (-06, -06, 08, -05)
Jean-Michel Saive (BEL) - Werner Schlager (AUT) 0:3 (-08, -07, -09)
Vladimir Samsonow (BLR) - Ryu Seung Min (KOR) 3:2 (07, -09, -08, 02, 10)
Alexei Smirnow (RUS) - Chen Weixing (AUT) 1:3 (11, -06, -09, -08)